49 Phasen der Totalen Mondfinsternis vom 28. September 2015, alle mit derselben Bridge-Kamera aufgenommen in Bonn am AIfA in Endenich und (ab Mitte der 2. Partialität) am Bahnhof sowie aus der Straßenbahn(!) über den Rhein, aus Königswinter-Niederdollendorf und zum Schluss Heisterbacherrott. Und so war das 9 Zeitzonen weiter westlich in Los Angeles – eine Nachbetrachtung vom Griffith Observatory:
Archiv für den Monat September 2015
Tag der Offenen Tür der VSW Bonn
Wie bereits letztes, vorletztes und vorvorletztes Jahr lachte dem heutigen Tag der Offenen Tür der Bonner Volkssternwarte die Sonne, während die Wasserraketen im Akkord gestartet und Vorträge im Keller und Kuppelsaal gehalten wurden – und als Bonus auch noch Sextanten satt von der Bonner Segelgemeinschaft, die hier regelmäßig Übungen zur Astronavigation anbietet:
Science Slam mit Goldbärchen
Beim zweiten Science Slam der Hans-Riegel-Stiftung im EMA mit der größten Schul-Aula von Bonn (mit langer Schlage vor der Tür, freiem Eintritt und einem Tütchen Goldbären für jeden) ist erneut Thomas Gottschalk dabei – diesmal mit fester Stimme und als Performance-Kritiker der Auftritte. Unter denen – siehe Artikel von der Veranstaltung hier, hier = hier und hier – war am Ende ein Stechen erforderlich, das er auch übernahm. Doch es gab schließlich zwei Sieger mit in der Tat den deutlich besten Shows, zur Steuerung der Emotionen durch Körperhaltung (mit Putin als trefflichem Beispiel) und Gesichtsmuskulatur und asymmetrischer Kryptographie, die ich bei der Gelegenheit zum ersten Mal in groben Zügen begriffen habe:
Schall von Bell ein – weiteres – Denkmal gesetzt
Bei einem Vortrag im Deutschen Museum Bonn über Adam Schall von Bell wurde auch betont, dass es neben dem denkwürdigen Denkmal in Köln seit Kurzem auch in Lüftelberg eins gibt, das seinen typischen Darstellungen näher kommt (und € 25’000 gekostet hat). NACHTRAG 2017: Nun ist er 425 Jahre alt – oder so ähnlich.
TdLR beim DLR 2015
Allerlei Eindrücke vom Tag der Luft- und Raumfahrt in Porz-Wahn in chronologischer Reihenfolge: dieselben geordnet und kommentiert und noch mehr Bilder hier! (Sowie ein Bild größer; andere sahen natürlich ganz Anderes, wie in den offiziellen Alben von DLR und EAC und Besucher-Alben hier, hier, hier, hier und hier zu bemerken.)
AG-Tagung in Kiel – fünfter Tag
Der letzte Tag der Tagung in Kiel und die letzten Plenarvorträge: L. M. Ziurys über interstellare Chemie und einen Kreislauf der Moleküle (mit Planetarischen Nebeln in einer Schlüsselrolle), der Kieler Mikrobiologe P- Schönheit über Extremophile und P. v. Paris über Exoplaneten-Atmosphären. Und noch D. Pfalzner über Umweltfaktoren für zirkumstellare Scheiben, H. Krüger mit Rosetta (hat der Orbiter doch Glyzin entdeckt?) & Philae – und R.-J. Dettmar mit der Einladung zur nächsten AG-Tagung in Bochum in einem Jahr:
AG-Tagung in Kiel – vierter Tag
„Wir sind alle Flüchtlinge“, schließt N. Przybilla von der Uni Innsbruck aus der präzisen Spektroskopie massereicher Sterne: Die Sonne entstand ein einer – günstigeren – Umgebung in der Milchstraße und wanderte dann davon.
Der DG der SKA-Organisation P. Diamond über den Square Kilometer Array (für den er die Rückkehr Deutschlands erhofft, wenn es ernst wird): Nach der letzten Restrukturierung des Projekt diesen März soll die erste Phase 2018-23 für 650 Mio. Euro entstehen, ca. 75 Mio. Euro/Jahr Betriebskosten haben und ab 2020 erste Science liefern. MeerKat wird integriert, vermutlich auch ASKAP, und es werden 130’000 Dipolantennen gebaut (SKA-Mid in Südafrika, SKA-Low in Australien). Das erhoffte SKA 2 mit 500’000 Dipolen wäre noch einmal dramatisch leistungsfähiger als SKA 1, das bereits weit vor LOFAR & Co. liegen wird.
Am Schluss ein feuriger Appell Diamonds an die deutsche Community, für die Rückkehr ins Projekt zu kämpfen: An der wissenschaftlichen Vorbereitung waren deutsche Astronomen massiv beteiligt, aber jetzt haben sie nur noch Beobachterstatus und können nichts mehr entscheiden. Ein SKA ohne Deutschland „to me is inconceivable“.
Auch ein extrem cooles Großprojekt der – nahen – Zukunft: ein paar der unzähligen Slides vom LSST-Chef S. M. Kahn über das ultimative Survey-Großteleskop.
Die letzte AG-Tagung vor der Veröffentlichung des ersten Gaia-Katalogs: Anlass für ein ausgiebiges Briefing über den Umgang mit den Daten – von rund 1.5 Milliarden Sternen! Und dann noch der öffentliche Vortrag der Tagung von einem Co-I eines Curiosity-Experiments von der hiesigen Uni – mit praktischer Vorführung (einer Wasserrakete):
AG-Tagung in Kiel – dritter Tag
Aus den Plenar-Vorträgen des Mittwoch: S. Vengetti über den Nachweis von Substrukuren der Dunklen Materie in Galaxienhalos durch Gravitationslinsen – das geht!
J. Dexter über das Heranpirschen der Beobachter an Sgr A*, wo man sich dem Nachweis relativistischer Lichteffekte annähert. Aber es bleibt mühsam …
R. Kudritzki und die Überriesen: Perspektiven für kommende Großteleskope.
E. Becklin über die Errungenschaften von SOFIA bisher, namentlich die Beobachtung der letzten Sternbedeckung durch Pluto mit tollem Central Flash.
Das alljährliche Outreach-Meeting, auf dem – wie seit Jahren – die Webseite „Astronomie in Deutschland“ das erste Thema war: Die Teilnehmer erfuhren immerhin das Password für den Prototypen.
Weitere Vorträge über die ESO-‚Supernova‘ (mit reichlich Zweifeln im Publikum ob der Personalplanung), neue Astro-Misere in den Schulen von BW – und Astronomie für Blinde, mit originellen Ideen von Gerhard Jaworek. Und beim Conference Dinner konnten auch VR-Brillen (mit Smartphones als Displays und z.T. Astro-Content) ausprobiert werden:
AG-Tagung in Kiel – zweiter Tag
Formelle Eröffnung der Tagung der Astronomischen Gesellschaft durch den LOC- & SOC-Chef …
… und den Kieler OB, der auch auf das Einstein-Event von DGB und CAU heute Nachmittag verweist (an dem ich dann auch teilgenommen habe): „Unsere eigenen Dummheit und Ignoranz“ hat dazu geführt, dass Einstein damals nicht nach Kiel umzog, was der Segelfreund eigentlich vorgehabt hatte.
Die Karl-Schwarzschild-Medaille für Immo Appenzeller durch den AG-Präsideten.
In seinem zugehörigen Vortrag erwähnt Appenzeller, dass die CCD 1969 eigentlich für Bildtelefone erfunden wurde, die sich aber wegen mangelnder Bandbreite der Telefonnetze nicht durchsetzten – aber ab 1976 machten Astronomen davon Gebrauch. Und die anderen vier AG-Preise (Biermann, PhD, Roelin und Jugend Forscht) sowie alle Preisträger und Laudatoren: